… und wie ich das, was ich beim Tanzen lerne, in jedem Moment des Alltags umsetze.
Ich tanze wirklich gerne, und ich halte mich dabei an das Motto: “Tanze als ob dir keiner zusieht, (tut ja auch keiner, alle gucken auf ihr Handy).”
Wenn ich tanze, dann ist das für mich kein soziales Happening oder eine Gute-Laune-Performance. Ich tanze, weil ich dabei in meinen Körper eintauchen kann. Die Kraft, die in meinem Körper liegt, ist so viel größer als das, was ich mir mit meinem Kopf ausmalen kann, und ich brauche täglich sehr viel Kraft, um all die Aufgaben zu meistern, aus denen mein Alltag besteht.
Halt! Auch der Kopf hat viel Kraft, er denkt sich gerne und mit Ausdauer Dinge aus, malt sie sich in Details aus und denkt manchmal um Jahre voraus! Er hat wirklich Fantasie und ist manchmal grenzenlos. All das liebe ich an meinem Kopf, er ist begabt, auf seine Weise.
Doch manchmal verfängt er sich beim Denken und Fantasieren in Sackgassen aus denen er dann schlecht wieder herausfindet. Er beginnt sich dann im Kreis zu drehen, immer und ewig das Gleiche zu denken. Dabei wird es ihm leider selten langweilig.
Und was tut der Körper, wenn sich der Kopf gerade in seinen Gedankengängen verirrt oder das 100ste Mal den gleichen Gang runtermarschiert? In fast allen Fällen macht der Körper gar nichts, er ist fast ausgeschaltet, denn die ganze Energie ist im Kopf.
Wenn wir tanzen, dann bringen wir unsere Lebensenergie auf denkbare unterhaltsame und freundliche Weise wieder in den Körper. Der Körper kann dann das tun, was er besonders drauf hat: Energie zur Verfügung zu stellen, so dass wir uns bewegen! Wir sind Bewegungstiere, so viel ist klar. Der Mensch ist im Laufe seiner Evolution so viel gelaufen wie kaum ein anderes Tier: denn bevor er Waffen hatte, hat er andere Säugetiere zu Tode gehetzt.
Auch wenn das nicht unbedingt das schönste Bild ist, mir hilft es dabei zu verstehen, dass mein Körper sich bewegen muss, um sich wohl zu fühlen und gesund zu sein.
Beim Tanzen kommt dazu dann auch noch die Fantasie und die Emotionen der Musik und der Begegnung mit anderen Menschen, und so beginnen wir ganz von selbst unsere eingefahrenen Denkmuster zu verlassen und Neues zu ertanzen.
Wir spüren unser Mitte, den Bauch und unser Herz, als wichtige Zentren unseres Seins.
Wir fühlen uns als “ganze Menschen”, weil ein Mensch nun mal nicht nur aus seinen Gedanken besteht, sondern auch aus seinem Körper und seinen Gefühlen.
Tanzen beflügelt aber auch unseren Geist auf immer wieder erstaunliche Art und Weise.
Wir können durch auf den Flügeln der Musik unsere alteingefahrenen Denkstrukturen verlassen und Neues zu denken wagen.
Denken wird dann im besten Fall zu einer Energie, die mit unserem Körper und unserem Herzen verbunden ist.
Wenn dazu auch noch eine Gemeinschaft kommt, und diese Art des Tanzen gemeinsam praktiziert, dann entsteht einfach so, ohne viel Anstrengung, Glück, Zufriedenheit, Nähe und Freundschaft, mit anderen und mit uns selbst. Darum tanze ich!
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