Nach der Netflix-Serien hat Prinz Harry ein Buch herausgebracht.
Prinz Harry, dessen vollständiger Name Henry Charles Albert David lautet, ist der jüngere Sohn von Prinz Charles und der verstorbenen Prinzessin Diana. Er ist der sechste Anwärter auf den britischen Thron. Prinz Harry ist für seine wohltätige Arbeit bekannt, insbesondere im Hinblick auf die Unterstützung von Veteranen und die Förderung des Bewusstseins für psychische Gesundheit. Im Jahr 2020 gaben Prinz Harry und seine Frau Meghan Markle ihre Entscheidung bekannt, sich von ihrer Rolle als hochrangige Mitglieder der königlichen Familie zurückzuziehen und mit ihrem Sohn Archie nach Nordamerika zu ziehen. Nun schrieb er sein Buch: Reserve. Er erzählt sein Leben mit seiner Stimme, mit seinen Worten. Ein mutiger Schritt, denn auf der anderen Seite steht ein Königshaus, dass seit Hunderten von Jahren auf seinen Weiterbestand mehr bedacht ist als auf alles andere.
“Was wir hier erleben ist ja der Kampf von zwei Narrativen” so beschreibt es der Gegenwartspodcast der Zeit.
Die Monarchie steht dem 20. Jahrhundert gegenüber, gegensätzlicher könnte es kaum sein.
Einmal Schönheit, Moral, Individualität andererseits, die Pflichterfüllung, das Hergebrachte, die Unterordnung.
Und doch brauchen beide die Zustimmung der Massen, sind angewiesen auf das, was sie auch verabscheuen: die Presse.
Nun ist Harry ziemlich gebasht worden, sie haben sich gegen etwas gewehrt, was vielen lieb ist.
Er hat seine Stimme erhoben. Er hat seine eigene Wahrheit gesprochen. Er hat sich in Therapie begeben und ist eine langen Weg gegangen, nicht als Royal sondern als Mensch.
Was auch immer daran nicht passt, machen zu viel ist, es ist eine Bewegung nach vorne, die wichtig ist und die in mir Bewunderung hervorruft.
Sich gegen eine Familie zu stellen, ist ein Sache. Sich öffentlich gegen ein Familie mit der Macht eines Königshauses zu stellen, eine ganz andere.
Er wirkte beleidigt, so hört man.
Er wirkte wie der typische kleine Bruder, eben der “Spare” die “Reserve”.
Doch was, wenn er einfach sein Leben einfach leben möchte?
Wenn er der Erste ist, der sich traut, sein Leben zurückzufordern von einer Institution, in die er hineingeboren wurde, und die ihm schon früh vieles nahm, vorenthielt?
Prinz Harry und sein Buch: einerseits Doku, ist aber auch eine Geschichte eines traumatisierten Kindes. Wie von außen können wir sehen, was geschieht wen wir uns weiterentwickelt haben, und auf ein Familiensystem treffen, das eingesteift ist und sich nicht weiterbewegt. Irgendwie können wir das nachvollziehen. Und doch ahnen wir, dass wir es im Vergleich zu ihm noch leicht haben.+
Weil nicht die ganze Welt zusieht – weil nicht alles auf die Goldwaage gelegt wird und weil die Etikette im Familiensystem nicht schon seit Jahrhunderten festgeschrieben ist.
Wir dürfen aufhorchen und spüren. Wir dürfen lernen, wie jemand mutig über die Wunden seiner Kindheit spricht.
Trifft er damit immer den richtigen Ton? Wohl nicht.
Verdient er den Respekt? Ja.
hast auch du Trauma erlebt und deine Stimme noch nicht gefunden?
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