Die Interview Fragen kommen von Vivien Schulter, die mit ihrer Familie auf Mallorca lebt, lebt dort ihren Traum und hat einen Platz erschaffen, an dem ein Beisammensein jenseits der herrschenden Kultur möglich ist, hat meinen Blog mit dem „Liebsten-Award“ ausgezeichnet. Danke schön!
Hier beantworte ich nun ihre Fragen.
Ein Möglichkeit, neue Seiten an mir kennenzulernen…
1. Wann war für dich der entscheidende Punkt erreicht aus dem Hamsterrad aussteigen zu wollen?
Liebe Vivien, das kann ich dir gar nicht so genau sagen, ich habe mich wohl schon vor meiner Geburt dafür entschieden, denn ich wurde erst gar nicht in das Hamsterrad hineingeboren. Meine Familie hat mich sehr frei und naturverbunden aufwachsen lassen und mit einem großen Vertrauen, dass ich meinen Weg durch das Leben schon finden werde.
Obwohl ich also schon immer einen großen Abstand zum Hamsterrad hatte, hat mich mein Studium und der Zwang, eigenes Geld zu verdienen doch an meine Grenzen kommen lassen. Heute sehe ich das als Lehrgeld, ich habe in dieser Zeit nochmal anders und tiefer verstanden, was ich nicht möchte (und was ich möchte).
2. Was war als Kind dein größter Traum?
Mein schönster Traum war es zu fliegen. Ich habe es geliebt. Einen Traum bezogen auf mein Leben, das hatte ich wohl eher nicht, ich habe mir nicht sehr viele Gedanken um die Zukunft gemacht. Ich weiß noch, dass ich mir nie so richtig vorstellen konnte, dass aus Kindern Erwachsene werden und Erwachsene mal Kinder waren.
3. Was ist heute dein größter Traum?
Mein größter Traum ist es mich finanziell frei auf diesem wunderschönen Planeten bewegen zu können, von den großartigen Lehrern in aller Welt zu lernen und das Wissen in unsere Kultur weiterzutragen. Das mache ich teilweise schon, ich würde allerdings gerne mehr reisen, sowohl um zu lernen als auch um zu lehren. Menschen können miteinander wunderbare Dinge erschaffen, wenn sie sich dazu auch noch mit der Natur verbinden und mit dem großen Ganzen, dann können wir das Leben auf der Erde gemeinsam feiern!
4. Wer sind deine 3 persönlichen Helden und warum?
Mein persönlich Heldin Nummer 1 ist meine Schwester.
Meine persönlichen Helden Nr 2 und 3 sind meine Lehrer Susannah und Ya’akov Darling Khan.
Sie haben in den letzten Jahren so viele Menschen mit einer tiefen Liebe und Klarheit an der Hand genommen und mir vieles gezeigt. Über respektvolle Kommunikation, über Bewegung und Liebe, über Entwicklung und Verantwortung. Sie haben mir gezeigt, wie schön es ist, sich selbst, anderen und dem ganzen Leben ein vollkommenes JA entgegenzubringen!
5. Was tust du aktiv um deine Ziele zu erreichen?
Was tue ich aktiv um meine Ziele zu erreichen? Ich stehe jeden morgen auf, ich wasche ab, ich gehe zum Sport, ich arbeite, ich verbringe meine Zeit mit meiner Tochter…. Alles, was ich tue, habe ich irgendwann einmal sortiert, nach dem Motto: ist es das, was ich will? Soll mein Leben so aussehen? Das spart viel Zeit und macht das Leben nicht nur fröhlicher sondern auch leichter. Ich handle immer nach dem Motto: Du hast immer genug Energie dafür das Richtige zu tun.
6. Was tust du, wenn es nicht so läuft, wie du es dir wünscht?
Ich fahre in die Natur und bewege mich… Das alte Muster „Zähne zusammenbeißen“, das ich lange hatte, scheint für mich nicht mehr so gut zu funktionieren.
Eine schöne Portion Selbstironie und Selbstliebe sind auch hilfreich. Ich lache gerne und lerne zunehmend, das vor allem über mich selbst zu tun!
7. Wie gehst du mit Misserfolg um?
Misserfolg ist nur dann Misserfolg wenn ich selbst nicht zufrieden bin, und dann heißt es die Dinge noch einmal zu durchdenken und sie auf eine neue Stufe zu heben. Misserfolg kann aber auch bedeuten, dass ich meine Vorstellung von etwas loslassen muss, zum Beispiel in Beziehungen. Den anderen so sein lassen, wie er ist und mich selbst so sein lassen, wie ich bin, das ist sehr heilsam. Misserfolg bringt Gefühle mit sich, denen viele Menschen gerne aus dem Weg gehen, dadurch verschließen sie sich jedoch auch dem Erfolg.
Ich setze mich gerade intensiv mit diesen Gefühlen auseinander… es ist nicht schöner, aber lohnenswert. Alte Wunden psychischer Art stelle ich mir wie schlecht verheilte physische Wunden vor: es muss Luft dran kommen, damit sie heilen können.
Das heißt, sie müssen noch einmal gefühlt, gesehen und beatmet werden, um sich dann zu integrieren zu können, so dass sie dann nicht mehr ihren Unfug im Untergrund treiben sondern (hilfreicher) Teil unserer Persönlichkeit werden. Das ist mit der Inneren Kind Arbeit sehr gut umsetzbar, besonders in der Kombination mit Hypnotherapie.
8. Was bedeutet Erfolg für dich?
Ich habe neulich jemanden im Freundeskreis gehört, die Erfolg als etwas Negatives, männlich und dominant Besetztes empfunden hat. Das war für mich erstaunlich, für mich ist Erfolg etwas extrem Positives, es bedeutet für mich einfach, dass du etwas, auf das du Lust hattest, umgesetzt hast. Ganz egal ob es etwas Großes oder Kleines war. Du hast es geträumt und dann bist du ins Handeln gegangen und schließlich war es da! Wenn du im Laufe deines Lebens verstehst, wie das funktioniert, dann kann das dein Gefühl für deine Kraft sehr unterstützen und das kann eine ganze Kaskade an Folgehandlungen und -erfolgen auslösen. Wie viele anderen Dinge muss „Erfolg“ von äußeren Bewertungen befreit werden. Es gibt ja nicht „den“ Erfolg sondern immer nur das, was mein nächster Schritt ist, mein Ziel, mein Erfolg. Handlungsfähig zu sein ist das A und O dabei.
9. Wie kannst du anderen Menschen helfen?
Es gibt in der Psychologie das Prinzip „Lernen am Modell“. Es beschreibt, wie Kinder sich viele neue Fähigkeiten und Fertigkeiten durch das Abschauen an Rollenmodellen erarbeiten, oder besser „erspielen“.
Lernen ist eigentlich ganz einfach, wir brauchen nur ein geeignetes Lernumfeld, das von Respekt und Offenheit geprägt ist. Ich stelle immer wieder fest, dass es mir anscheinend sehr leicht fällt, genau diese Atmosphäre zu schaffen und Menschen in eine Feld des Lernens zu führen, in dem sie sich sicher und wohl fühlen, so, wie sie sind und sich gleichzeitig weiterentwickeln dürfen. Das freut mich natürlich sehr!
10. Was ist deine Vision?
Viele Menschen erleben zur Zeit Erschütterungen und Unwetter… die alten Strukturen lösen sich auf und das ist eine Medaille mit zwei Seiten. Einerseits bringt das Angst und Unsicherheiten mit sich, auch Einsamkeit und Verwirrung können auftreten… andererseits ist eben auch Platz für Neues. Meine Vision ist, dass sich immer mehr Menschen daran erinnern, welche Chancen sich ergeben, so dass wir die freigesetzte Energie für etwas Positives nutzen können. Ich lebe gerne in dieser Zeit. Jenseits von all dem, was bedrohlich ist, gibt es viele Chancen, die es so noch nie gab, gerade für mich als Frau. Ich bin frei über mich zu entscheiden, zu lieben, Geld zu verdienen mit dem, was ich kann. Das Wissen erfährt gerade eine unglaubliche Demokratisierung. Ich bin über das Internet aber auch sonst mit den Menschen in Verbindung, die mich unterstützen und schätzen. Ich kann mich immer wieder verändern, wie es mir entspricht…
11. Was ist das schwierige auf dem Weg zum Traumleben?
Ich sehe jeden Tag als Teil von meinem Traumleben. Ich halten mich an den Spruch, den ich neulich irgendwo las: „Was wäre wenn Gott dich nach deinem Tod fragen würde: Und, wie war es im Himmel?“ Dieses Leben ist kompliziert und komplex, und ich habe natürlich immer noch ein paar Ziele, die ich noch nicht erreicht habe, aber der Weg dahin, das ist mein Leben. Und das genieße ich.
Ich arbeite viel mit den unterschiedlichen Energien von Yin und Yang.
Es ist so wichtig, weiter zu gehen und Neues zu verwirklichen, das ist die Yang-Energie. Es ist aber genau so wichtig, das, was ist, anzunehmen. Das ist die Yin-Energie. Ich versuche beides in Balance zu halten.
12. Wie motivierst du dich, wenn es du das Gefühl hast, es geht nicht mehr?
Ich spreche mit Menschen, die mich mögen und wissen, was ich schon so alles durchgemacht / geleistet habe. Ich gehe in die Natur und mache einfach gar nichts. Ich erinnere mich an meine Ziele.
Eine der großen Chancen unserer Zeit ist den Rhythmus des Lebens wieder zu erspüren. Hamsterrad, das steht ja auch für diese tickende Uhr, die unerbittlich ist. Das Leben als rhythmische Bewegung zu verstehen bedeutet zu erkennen, dass meine Energie im Sommer und im Winter unterschiedlich ist, das es einen Unterschied macht, ob ich als Frau gerade meine Mondtage habe oder mich in der Fruchtbarkeitsphase befinde, dass wir Wesen sind, die von sehr vielen Dingen beeinflusst werden.
Nicht jeder Tag ist gleich – ein Glück!
Wenn ich nicht motiviert bin, dann überlege ich mir: Ist es gerade Zeit, es einfach trotzdem zu tun und anzuerkennen, dass ich dabei genervt, schlecht gelaunt oder demotiviert bin?
Oder ist es gerade Zeit, es gehen zu lassen und nach meiner Stimmung einen völlig neuen Plan zu fassen.
Liebe Vivien, vielen Dank für die schönen Fragen.
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