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Selbstheilungskräfte

Wer sich beginnt mit Hypnotherapie zu beschäftigen, betritt das weite Feld menschlichen Bewusstseins, in dem auch unsere Selbstheilungskräfte schlummern.

Rein körperlich gesehen, hat der Mensch in seinem Nervensystem die Möglichkeit aktiv zu werden (und den Sympathikus zu aktivieren) und zu ruhen (und den Parasympathikus zu aktivieren). Wenn wir in eine erholsame Ruhe finden und der Parasympathikus zum Zuge kommt, dann sind unsere Selbstheilungskräfte aktiv.

Unsere Selbstheilungskräfte sortieren die erlebten Dinge in uns, ordnen sie ein und helfen uns, zu regenerieren. Sowohl das Nervensystem wie auch das Immunsystem stärken sich und bekommen neue Kraft.

Unsere Psyche hat Zeit, zu integrieren und heilt sich selbst.

Ein noch so wirksames Medikament, eine noch so hilfreiche Therapie, ein noch so intelligenter Arzt oder Therapeut: Sie alle können nur Reize setzen und Anstöße geben, doch sie alle müssen sich im Endeffekt auf die Selbstheilungskräfte des Patienten oder Klienten verlassen. Sie sind es, die letztendlich für unsere Gesundheit sorgen.

Wenn wir also die Möglichkeit haben, auf dieses mächtige in uns schlummernde Tool zurückzugreifen, warum machen wir es dann so selten?

1) Die meisten Menschen wissen nicht wie es funktioniert.

2) Da die Selbstheilungskräfte sich ganzheitlich und organisch bewegen, sind die Ergebnisse nicht unmittelbar sichtbar, es ist oftmals Geduld gefragt. Genau wie sich Krankheit meist über Jahre hinweg entwickelt (zum Beispiel ein Bournout oder eine Depression) entwickelt sich auch Gesundheit über einen langen Zeitraum.

3) Die natürlichen Momente und Phasen von Erholung sind in unserer modernen Gesellschafte verloren gegangen. Wir müssen erst lernen, wie wir aktiv für Erholung sorgen können. Das widerspricht unserem intuitiven Gefühl.

zu 1): auch wenn wir in der Schule kein Schulfach hatten, dass “Selbstheilungskräfte aktivieren” hieß, haben wir dieses Wissen doch heute an der Hand und können relativ einfach lernen, was es heißt, uns selbst optimal in unserer Gesundheit zu unterstützen. Das heißt auch, dass wir Gesundheit nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen. Es ist eine innerer Entschluss, sich gut um sich selbst zu sorgen, so wie wir uns ja auch um unsere Kinder, Partner und andere geliebte Menschen gut sorgen.

zu 2): wir haben gelernt, das Leben als linearen Ablauf zu sehen. Die Natur und somit unsere Körper bewegen sich aber in zyklischen Prozessen. Das ist für unseren Verstand manchmal nicht ganz einfach zu verstehen, denn wir müssen auch mal mit vermeintlichen Rückschritten umgehen können. Gesundheit wie Krankheit entwickelt sich über Jahre und fordert von uns eine Integration präventiver Massnahmen wie der Entspannung in den Alltag.

zu 3): wenn früher (noch vor 100 Jahren!) in den Wintermonaten um 18.00 Uhr spätestens nichts mehr zu tun war, weil es schlicht kein Licht gab, wenn unsere Omas noch eine Stunde zur Schule und zum Arbeitsplatz gelaufen sind, wenn die Menschen zusammen gesungen haben, weil es noch keine Musik aus der Konserve gab… all das und noch viel mehr sind Beispiele für natürlich auftretende Momente der Entspannung und der Erholung, die unseren Parasympathikus und somit unsere Selbstheilungskräfte stärken. Viele dieser Momente sind verloren gegangen und einer höchste leistungsorientierten und manchmal brutalen Gesellschaft gewichen. Nein, früher war nicht alles gut, aber es ist definitiv weniger passiert, was wir verarbeiten mussten, wir hatten wesentlich länger Zeit uns an neue Umstände anzupassen und oftmals ist innerhalb einer ganzen Lebensspanne so viel passiert wie in ein, zwei Jahren unserer schnelllebigen Zeit.

Die Geschwindigkeit hat sich allgemein erhöht – unser Nervensystem ist jedoch immer noch das Alte.

Wenn es schon viel aktiv und schnell und höher und weiter sein soll, dann braucht es auch Auszeiten und ganz viel Ruhe. Sonst wird es krank und all die Krankheiten, die stressbedingt sind, schießen in die Höhe. Ausgleichend kann sowohl wirklich erholsame Freizeit sein wie auch gut funktionierende Entspannungstechniken.

Wenn du nicht weißt, wovon ich spreche, dann melde dich hier.

Kathrin Keller

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